CTS (Karpaltunnelsyndrom)

Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Meist tritt es zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf.

Das Karpaltunnelsyndrom betrifft den sehr engen Bereich zwischen einem straffen Band (Retinaculum flexorum), das die Muskulatur zwischen Daumenballen und Kleinfingerballen überspannt, und den darunter liegenden Handgelenksknochen. Durch diese anatomisch bedingte Engstelle läuft ein bestimmter Nerv, der sog. Nervus Medianus. Kommt es, z.B. durch eine Überbeanspruchung der Beugesehnen mit Entzündung und Schwellung, zu einer Volumenänderung in diesem Bereich, so kann sich über einen längeren Zeitraum (je nach Ursache über Wochen oder Monate) ein CTS entwickeln.

Sie bemerken dies meist zunächst durch "Einschlafen" der betroffenen Hand oder einzelner Finger der betroffenen Hand. Dieses Symptom verschwindet durch Schütteln. Im weiteren Verlauf können Ungeschicklichkeit, Fallenlassen von Gegenständen, Kraftlosigkeit bis hin zu Krämpfen bei feinmotorischen Aktivitäten auftreten und der Alltag ist deutlich eingeschränkt. Neben nächtlichen Schmerzen können tagsüber ebenfalls brennende Schmerzen und evtl. eine Schwellung der Hand festgestellt werden. Die Daumenballenmuskulatur baut sich ab, da der sie versorgende Nerv nicht mehr adäquat arbeitet. Je länger der Nerv dieser Einengung ausgesetzt ist, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen auf den Handapparat. Letztendlich spüren Sie ein Taubheitsgefühl in der Hand, das sich durch Schütteln nicht mehr beheben lässt. Es kommt zu Schonhaltung oder kompensatorischen Bewegungsabläufen, die sich wiederum negativ auf bislang physiologische Bewegungen auswirken.

Sollten Sie bei sich Veränderungen oder Einschränkungen feststellen, die auf ein CTS hindeuten, so scheuen Sie sich nicht, schnellstmöglich Ihren Hausarzt, einen Neurologen oder Orthopäden/Handchirurgen aufzusuchen, um mit diesem das weitere Vorgehen zu besprechen.

Bei leichten Beschwerden ist eine konservative Versorgung indiziert. Unsere Aufgabe ist zunächst die Anfertigung einer individuellen Nachtlagerungsschiene, um weitere Kompression zu vermeiden. Manuelle Techniken, Wärmebehandlung und Sensibilitätstraining stehen im Vordergrund der Intervention. Wir beraten über Entlastungsmöglichkeiten im Alltag, geben, wenn möglich, ein Eigenübungsprogramm für zuhause an die Hand und bemühen uns, mit Ihnen zusammen die Wahrnehmung für eigene ungünstige Bewegungen zu schärfen, um diese in Zukunft zu vermeiden.

Ist eine Karpaldachspaltung (Operation) unumgänglich, kommt uns anschließend die Aufgabe zu, Narbenbehandlung und -desensibilisierung durchzuführen. Des Weiteren werden wir manuell arbeiten und den Karpaltunnel entstauen, bei Bedarf Wärme und therapeutischen Ultraschall anwenden und mit Ihnen, zu gegebener Zeit, Kraft und Beweglichkeit wieder herstellen. Gemeinsam mit Ihnen werden wir Ihre Alltagsbelastung analysieren und Sie über ergonomische Alltagshilfen informieren, sodass Sie möglichst schnell wieder Ihren Alltag uneingeschränkt bewältigen können.